Sonntag, 1. Januar 2017

Neun Straßen und eine Singel - Amsterdam - Nine Streets and a Singel

Zurück in Amsterdam. Nach Tokyo die Stadt, die ich am meisten besucht habe. Bei solchen Städtereisen fühle ich mich immer sonderbar privilegiert, in der Mitte Europas wohnend, brauche ich kaum jemals mehr als zwei Stunden Flugzeit, um andere Städte zu erreichen. Nach Amsterdam sind es knapp 60 Minuten von Berlin. Im Gegensatz zu meinen Bekannten, die in Tokyo wohnen, aus Amerika oder Australien stammen und nach zwei Stunden Flugzeit mitunter nicht einmal den Bundesstaat verlassen haben, respektive irgendwo im Nirgendwo angekommen wären, kann ich immer mal schnell für ein verlängertes Wochenende in eine andere Stadt, ein anderes Land, eine andere Kultur verreisen.
In Amsterdam war ich schon lange nicht mehr. Hab letztlich zwei Bücher gelesen: einen Krimi "Das Büro der einsamen Toten" von Britta Bold und die Lebensgeschichte der Großmutter der Autorin.... Beide spielen in Amsterdam und dann wollte ich dorthin. Nun bin ich da. 
Diesmal wohne ich am Westrand des Grachtengürtels in der Raadhuisstraat an der Singel. Die Singel (deutsch Zingel) ist ein mittelalterlicher Festungsgraben, der die Stadt umschließt und die älteste Gracht der Stadt. Amsterdam erlebt seine Blütezeit im Golden Eeuw, in goldenen Zeitalter, im 17. Jahrhundert, und auch später ist es nie wirklich bergab gegangen mit der Stadt und sie wurde im 2. Weltkrieg nicht schwer zerstört, so dass heute noch zahlreiche Patrizierhäuser die Grachten säumen. Obgleich sie im Grunde alle ähnlich konstruiert sind, sind sie in ihrer äußeren Erscheinung alle verschieden, jedes ein Unikat, irgendwie. 
Da bald Weihnachten ist, Kerstnacht im niederländischen, sind die Straßen geschmückt und illuminiert. 
Hier in diesem Bereich gibt es auch die "Neun Straßen" (Negen Straats), kleine Seitenstraßen, die schon bei Anlage des Grachtensystems im 17. Jahrhundert entstanden sind, und schon damals von Handwerkern bewohnt wurden. Heute gibt es hier immer noch Handwerk, allerdings wurden die Gerber, Schlachter und Kürschner von Schmuckdesignern, Modeschöpfern und Schokoladenherstellern abgelöst. Das Viertel zwischen der Herengracht, Keizergracht und Prinsengracht ist malerisch und pittoresk, ohne kitschig zu sein. Am Abend genauso schön wie im Sonnenschein.


























































































Back in Amsterdam. After Tokyo the city I've visited most. Doing such city trips I feel oddly privileged, living in the centre of Europe, I barley need more than two hours flight time to go to a new city. From Berlin to Amsterdam it will take about 60 minutes to fly. Opposite to my friends living in Tokyo, coming from America or Australia, and are after two hours flight still in the same state or even in the middle of nowhere, while I can take a long weekend to explore a new place, another country with a different culture. 
I haven't been here for awhile. But lately I read two books. A thriller by Britta Bolt "Lonely Graves" and the story of the life of her grandmother by ....
Both stories took place in Amsterdam, so I wanted to go there again. Now I'm here. 
This time I'm staying at the westend of the canal district at the Raadhuisstraat at the Singel. The Singel is a medieval moat that surrounds the city and is the eldest of the canals. Amsterdam's golden age, the Golden Eeuw, was in the 17th century, but after that it never really went downhill with the city and it wasn't badly destroyed during WWII, therefor many many old canal houses are lining up along the streets at the waterways. And even they are constructed in a similar way, they are all different in design and appearance, each one unique, nearly.
Soon will be Christmas, Kerstnacht in the Netherlands, and the streets are opulent decorated and illuminated. 
Here around is also the quarter Nine Streets (Negen Straats), small side ways and lanes, which housed crafters since the middle of the 17th century, when they were built together with the canal belt. There is still craftsmanship here, but the tanner, butcher and skinner are long gone and there are jewellery designer, couturiers and chocolate makers instead. The area between Herengracht, Keizergracht and Prinsengracht is scenic and picturesque, but not kitschy, in the evening hours as beautiful than in daylight. 

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